Spanien
Wir nehmen Kurs auf die Balearen.
Dazu zählen die Inseln:
- Mallorca
- Menorca
- Cabrera
- Ibiza
- Formentera
Gut vorbereitet geht es auf unsere zweite Überfahrt von Sardinien nach Menorca. Wir starten früh am Morgen und freuen uns auf ein schönes Segeln mit einer Brise Wind und angenehmer Welle. Raus aus der Bucht, Grosssegel gehiesst und Genua gesetzt, geht es um das erste Huck, danach schlagen die Segel. Entgegen der Windvorhersage müssen wir nun die nächsten 210 sm unter Motor bestreiten, - was für eine Geduldsprobe.
Wir entscheiden uns für die Nordseite der Inseln, da die Windrichtung aus Süden genau richtig ist um in den Buchten ruhig zu liegen.
Cala Teulera (Menorca)
Ankommen heisst das Ziel, denn der ständige Motorenlärm lässt uns nicht wirklich zur Ruhe kommen. Jedoch stellen wir nach 33 Stunden Übefahrt fest, dass wir uns nochmals in Geduld üben müssen. Denn in der übervollen Bucht von Cala Teulera einen geeigneten Ankerplatz zu finden, wird nun zur nächsten Herausforderung. Tags darauf, ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt, beschliessen wir den Küstenwehrturm zu besuchen. Wir sind froh wieder einmal festen Boden unter den Füssen zu haben und geniessen den Spaziergang in vollen Zügen.
Der Küstenwehrturm wurde 1799 zu Zeiten des Vizegeneralgouverneur Saint Clair-Erskine erbaut und erhielt den Namen Turm von Saint Claire, wenn gleich er später als Turm von La Mola oder der Bucht Cala Taulera bekannt wurde. Seine Aufgabe bestand darin, einen Angriff auf die Halbinsel La Mola zu verteidigen und gleichzeitig den Ankerplatz der Bucht vor einer möglichen Landung feindlicher Truppen zu schützen.
Die Struktur ist aus Stein und Mörtel und ist außen von Quadern aus Kalkstein bedeckt. Von außen wird die Brüstung oben und unten von zwei rechteckigen Gesimsen eingegrenzt. Wie alle Türme dieser Art, verfügt auch dieser über drei Stockwerke. Das Erdgeschoss diente als Lager für Lebensmittel, Waffen und Schießpulver. In der mittleren Etage war die Unterkunft für die Soldaten. Auf der Plattform in der obersten Etage, von der aus die Gefechte ausgetragen wurden, konnten eine oder mehrere Kanonen aufgestellt werden. Sein ursprünglicher Eingang befand sich im mittleren Geschoss und wurde von dem darüberliegenden Maschikuli aus gegen Eindringlinge verteidigt. Auf halber Höhe weist er eine Schießscharte auf, die in Richtung Freus zeigt und nach seinem Bau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geöffnet werden sollte als die Festung von La Mola in Bau war. Später wurde eine Eingangstür im Erdgeschoss eingebaut.
Die Festung von La Mola oder auch bekannt als die Festung von Isabel II wurde zwischen 1848 und 1875 mit dem Ziel erbaut, die Insel vor den Briten zu verteidigen. Diese Festung hatte einen privilegierten Platz für die Engländer, da sie von dort aus die Seewege beherrschen konnten. Der Bau von La Mola dauerte länger als erwartet und als die Artillerie eingeweiht wurde, war sie bereits veraltet, aber dank der technologischen Revolution konnte sie perfektioniert werden. Die Festung ist in perfektem Zustand, weil sie nie angegriffen wurde, so dass wir alle ihre Ecken betrachten können, ohne etwas der Fantasie überlassen zu müssen.
Cala Binimalle (Menorca)
Cala Binimalle mit der angrenzenden Infrastruktur gefällt uns sehr gut, leider müssen wir uns hier von unserer alten Reisekamera trennen. Beim Schwimmen haben sich die Nähte unseres Wassersackes aufgelöst und somit war das Ende unserer Kamera besiegelt. Die angelegten Pfade der Behörden zum Schutze der Dünen haben uns überzeugt.
Cala Fontanellas (Menorca)
Bahia de Pollenca (Mallorca)
Bei der Ansteuerung zur Bahia de Pollenca werden alle von einem Boot unter Blaulicht aufgehalten, da gleich ein Wasserflugzeug zum Start ansetzt. Leider können wir von diesem Spektakel kein Bild liefern. Bahia de Pollenca bietet sehr viel Platz zum Ankern aber die Qualität des Wassers lädt nicht gerade zum Baden ein.
Cala de la Calogra (Mallorca)
Port de Sóller (Mallorca)
Einer von Mallorcas beliebtesten Attraktionen ist der alte Holzzug, der Palma und Sóller verbindet. Ursprünglich wurde dieser Zug für den Transport von Zitrusfrüchten aus dem Sóller-Tal in die Hauptstadt benutzt. Genau das wollen wir erleben und so steuern wir die Buch von Port de Sóller an. Mit einer gewissen Erwartungshaltung besteigen wir den hystorischen Holzzug und fahren mit viel Wind in den Haaren Richtung Sóller. Wir werden nicht enttäuscht, genissen die herrliche Aussicht unterwegs und schlendern danach durch die Ladenstrassen. Wieder zurück geniessen wir den Abend in einem gemütlichen Restaurant mit einer ausgezeichneten Paella und Rundumsicht in die Bucht.
Cova de s Algue (Mallorca)
Diese Bucht benutzen wir als Absprungsort nach Ibiza.
Cala Carraca (Ibiza)
Es geht Schlag auf Schlag! Eigentlich bräuchten wir dringend etwas Zeit um uns zu erholen. Wir spüren beide, dass die letzten Wochen sehr kräfteraubend waren und wir zwischendurch an unsere Grenzen stossen. Was sollen wir also tun, unser Ziel Ende Jahr über den Atlantik verschieben, oder weiterhin wie gehabt vorwärts gehen? Wäsche waschen, Kehricht entsorgen, Essen einkaufen, putzen es ist fast wie vorher zuhause. Entschuldige aber das Reparieren des Schiffes haben wir noch vergessen. Doch ohne geht es auch nicht und so verbringen wir immer wieder unsere wenige Freizeit mit diesen Dingen. Entspannung und Erholung gibt es bei den Landausflügen, die wir versuchen immer öfters einzuplanen.
Port del Torrent (Ibiza)
Verschnaufpause! Dazu gehört ein feines Essen, was wir hier sehr genossen haben.
Esenade de Moraira
Moraira ist heute viel schöner als noch vor 35 Jahren, wo ich (Rolf) Ferien in einem wünderschönen Haus gemacht habe. Ich hätte es nicht wieder erkannt, weil in der Zwischenzeit viel gebaut wurde und es viel mehr Touristen hat.
Puerto Campello
Beim Einkaufen entdecken wir einen Coiffeure. Kurz entschlossen stechen wir in den Laden und fragen nach einem Haarschnitt. Jetzt laufen wir beide mit einer coolen pakistanischen Frisur herum und dies für insgesamt 20 €uro.
Puerto de Torrevieja
So richtig warm werden wir mit der Costa Blanca in Spanien nicht. Fast die komplette Küste ist mehr oder weniger Überbaut und dies nicht selten mit Hochhäusern. Trotz sehr wenig Wind können wir uns kaum gegen den Schwell von Osten bis Süden schützen, so suchen wir vergebens nach ruhigen Buchten.
Bahia de Portman
Puerto de Agulias
Wir erhoffen uns einen ruhigen Ankerplatz in Puerto de Agulias. Dies trifft für die erste Nacht voll zu aber nicht mehr für die Zweite. Trotzdem setzen wir mit dem Dingi an Land um das Städtchen zu erkunden. Am Place d'Espagne gönnen wir uns noch einen Drink, bevor wir im Supermarkt vergebens nach einem Netzwerk HUB für den Firmware-Update vom AIS suchen. Leider hat es am Ankerplatz zu gewissen Zeiten auch viele Quallen, welche uns das Baden vermiesen. - Wir vermuten diesen Zustand aus der nahe gelegenen Fischzucht.
Marina Almerimar
Almerimar, Almerimar, Almerimar - was für ein Liedchen. Wir denken, viele von euch können es nicht mehr hören. Waren doch unsere letzten Wochen geprägt von diesem "Almerimar", wo wir jetzt endlich angekommen sind. Wir versprechen uns viel von hier. Kaum richig angekommen geht die Sucherei nach den zuständigen Personen bereits los. Wir haben Glück und finden die richtigen Ansprechpartner bei "Alamar Centro Nautico und Inox Almerimar" die uns bei unseren Projekten gerne unterstützen werden. Folgende Arbeiten sollen erledigt werden:
- Solaranlage
- Service Batterien ersetzten (8 x Verbraucherbatterien Victron AGM BAT412121084, 130 Ah)
- E-Winsch Switch ersetzten
- Dingi Motorenhalterung ersetzen
- etc.
Wir geniessenes es hier zu sein. Die Infrastruktur lässt keine Wünsche offen, tolle Einkaufsmöglichkeiten gleich ums Eck, viele Restaurants und Bars und gut zu Fuss erreichbar den Badestrand, den wir zwischendurch bei 38 Grad doch gerne mal aufsuchen. Die Tage vergehen relativ schnell, unsere Solaranlage ist geliefert, auch die neuen Batterien warten aufs montieren. Wir haben genügend Zeit und so hat bis am Schluss alles zu unserer vollsten Zufriedenheit geklappt, - wir empfehlen es gerne jedem weiter. Jetzt heisst es Abschied nehmen, ist nicht einfach nach 17 Tagen, doch werden wir bereits anfangs September auf Madeira erwartet.- Tschüss Almerimar, Almerimar, Almerimar......
Play la Herradura
Einen kleinen Zwischenstopp legen wir im Ankerfeld von Playa la Herradura ein. Leider haben Jetskis das Ankerfeld voll im Griff und erzeugen nebst unheimlichem Lärm auch noch Wellen. Teilweise rasen diese mit angehängten Wasserskifahrern quer duch das Ankerfeld obschon sie doch das ganze Meer zur Verfügung hätten. Ans Schwimmen unweit vom Schiff ist gar nicht zu denken, bis endlich die Guarda Civil (Polizei) naht und zwei Jetskifahrer büsst.
Puerto de Jose Banus
Der schickimicky Hafen glänzt mit seinen unzähligen Gucci Läden sowie den parkierten Ferraris, Maseratis, Lamborghinis und Mc Larens direkt auf der Pier, so dass unser Dingi natürlich nichts dort zu suchen hat. Sicher sind Supersportwagen viel wichtiger als unser Dingi und keiner interessiert es, ob wir an Land können oder eben nicht. Dies ist wohl unser teuerster Hafen doch hier können wir aus der EU ausklarieren. Abends gehen wir ins Asian Restaurant fein essen.
Nach drei Monaten Geduldsprobe gelingt es uns endlich die Firmware des AIS über einen bestellten Hub zu erneuern, so dass auch fremde Schiffe in Funkreichweite unsere Position sehen können. Dies wird sicher unsere Sicherheit für kommende Überfahrten erhöhen.
Spanien
Amtssprache | Spanisch |
Zeitzone | UTC +1 (MEZ), UTC +2 (MESZ) Sommerzeit |
Währung | Euro |
Segelsaison | April - Oktober |
Wetter / Klima / Wind | Atlantik & Mittelmeer unterschiedlich, Mistral erreicht oft Sturmstärke im Mittelmeer |
Wettervorhersage | Atlantik oft Kanal 16, Mittelmeer unterschiedliche VHF Kanäle |
Einreisebestimmungen / Zoll für EU - & CH Bürger | Pass oder Personalausweis (ID) |
Ein- & Ausklarieren für EU - & CH Schiffe | Entfällt |
Tel. Vorwahl | +34 |
Sicherheit | Hoch |
Hauptstadt | Madrid |
Fläche | 505970 km² |
Bevölkerung | 47 Mio. |
Stand | 2021 |
Spanien ist ein Land auf der iberischen Halbinsel in Europa und umfasst 17 autonome Regionen von großer geografischer und kultureller Vielfalt mit vielen Küsten entlang des Atlantiks und dem Mittelmeer. In der Hauptstadt Madrid befinden sich der Königspalast und der Prado mit Werken europäischer Meister. In Segovia gibt es ein mittelalterliches Schloss (Alcázar) und einen intakten römischen Aquädukt. Wahrzeichen der katalanischen Hauptstadt Barcelona sind die skurrilen Bauwerke Antoni Gaudís wie die Sagrada Familia. Als typisch spanisch würden viele wohl Flamenco und Stierkampf sehen.